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Donnerstag, 25. August 2016 - 21:30 Uhr

Volkskundemuseum Wien

Supercargo Supercargo
Eine Trivial-Pursuit-Karte verheißt einem Orakel gleich das nächste künstlerische Projekt für das Duo Christoph Schwarz und Peter Moosgaard. Der Kunstfindungsprozess führt die beiden Städter in die »Provinz«. Ein Findungsprozess der anderen Art verursacht Aufruhr im Leben eines mit dem Alltag einigermaßen überforderten Musikwissenschaftlers. Auch sonst wimmelt es von Kollaborateuren und Kontrahenten in diesen fünf neuen Filmen österreichischer FilmemacherInnen. Um die Gunst des Publikums zu erlangen, legen sie einiges an Witz und Schamlosigkeit an den Tag. Am Ende kann ohnehin niemand mehr sagen, wo die Grenze zwischen Original und Kopie verläuft.

Filmlänge 82 min Filmgespräch Daniél Béres (LAS MENINAS) – Tim Ellrich (DIE BADEWANNE) – Christoph Schwarz (SUPERCARGO) – Michaela Taschek (VIKTOR) Moderation Franziska Bruckner



VIKTOR
Sandra Wollner & Michaela Taschek – Deutschland 2015 – 9 min – OmeU

Seit Wochen steht die Luft im Kongresszentrum von Baguio auf den Philippinen, in dem sich im brütend heißen Sommer des Jahres 1978 entscheidet, wer sich die kommenden Jahre Schachweltmeister nennen darf. Viktor Kortschnoi (47) und Anatoli Karpow (27) treten an, um den Titel nach Hause zu tragen. Karpow für Russland und Kortschnoi, nun ja, das ist so eine Sache –
Schauspiel Walter Sittler, Ilja Pletner, Andrej Kaminsky & Hans Scheible Drehbuch Michaela Taschek Kamera Stefanie Reinhard Schnitt Svenja Baumgärtner Ton Denis Elmaci Hochschule Filmakademie Baden-Württemberg & La fémis


DIE BADEWANNE
Tim Ellrich – Österreich 2015 – 12 min – dOF

Die Brüder Georg, Alexander und Niklas sind dabei, ein originelles Geschenk für ihre Mutter zu machen. Doch die Idee, einen Badewannen-Schnappschuss aus der Kindheit fotografisch nachzustellen, gefällt dem Ältesten gar nicht. Die Hüllen fallen und drei Brüder bleiben zurück, die in der Zwischenzeit Fremde geworden sind.

DIE BADEWANNE wurde 2016 auf dem internationalen Kurzfilmfestival von Clermont-Ferrand mit dem Prix Spécial du Jury ausgezeichnet.
Schauspiel Simon Jaritz, Rainer Wöss & Stefan Pohl Drehbuch Tim Ellrich & Dominik Huber Kamera Lukas Gnaiger Schnitt Maximilian Merth & Andreas Ribarits Ton Rudolf Pototschnig Sound Design Volker Armbruster Produktion Emilia Möbus, Dominik Huber, Leopold Pape & Tim Ellrich


DIE LAST DER ERINNERUNG
Albert Meisl – Österreich 2016 – 20 min – dOF

Sich mit Stockhausen auskennen, aber keinen Kaffee kochen können: Der gescheiterte Musikwissenschaftler Szabo lebt im Chaos. Im Wohnzimmer seiner beengten Wohnung stapeln sich Bücher, Zeitschriften, Schallplatten, in der Küche das verkrustete, mit Zigarettenstummeln gespickte Geschirr, in seinem Kopf die unerledigten Projekte, von denen er sich Erfolg verspricht. Als der junge Musikwissenschaftler Fitzthum in diese komplexe Unordnung eindringt, um ein Notenblatt einzufordern, wird er unfreiwillig zum Assistenten des fahrigen und impulsiven Sonderlings – die vergebliche Recherche nach den Noten endet schließlich mit der Suche nach einem neuen Siphon im Baumarkt. (Diagonale)
Schauspiel Rafael Haider, Erwin Riedenschneider & Susi Stach Drehbuch Albert Meisl Kamera Alexander Dirninger Schnitt Sebastian Schreiner Ton Henning Backhaus, Mathias Seebacher, Max Liebich & Ines Vorreiter Sound Design Rudolf Pototschnig Produktion Lixi Frank Hochschule Filmakademie Wien


LAS MENINAS
Dániel Béres – Österreich 2016 – 15 min – OmeU

Nach einem strittigen Elfmeter bei einem Fußballspiel verfällt ein Schiedsrichter in tiefe Selbstzweifel. Den Madrid-Urlaub mit seiner Freundin vermag er nicht mehr entspannt zu genießen. Gedankenversunken verirrt er sich in den dunklen unterirdischen Gängen des Museo del Prado – wo er sich als Figur im titelgebenden Bild von Diego Velázquez wiederfindet. (?) Das Kunstwerk dringt in die Realität ein – die Wahrheit offenbart sich im Bild. Das Museum als Ort erkenntnisreicher Versenkung: Hier löst sich nicht nur das persönliche Dilemma des Schiedsrichters, sondern auch das seit Jahrhunderten in Malerei und Kunsttheorie diskutierte Mysterium um Velázquez? berühmtes Werk LAS MENINAS. (Diagonale)
Schauspiel Boris Popovic, Daniel Wagner, Daniela Zacherl, Alois Frank, Stefano Bernardin, Therese Herberstein, Dominic Oley, Michael Rast, Alexander E. Fennon, Reinhold Kammerer & Brian Hatfield Drehbuch Dániel Béres Kamera Martin Putz Schnitt Sebastian Schreiner Ton Hubert Grissemann & Jose Luis Alcaine Bartolome Sound Design Márton Kristóf Produktionsleitung Alexandra Graupner & Klara Pollak Produktion Senad Halilbasic, Dániel Béres & Alexandra Graupner


SUPERCARGO
Christoph Schwarz & Peter Moosgaard – Österreich 2015 – 25 min – dOF

Wie generiert man als junger Künstler Aufmerksamkeit? Peter Moosgaard, der neuen Medien überdrüssig, lässt sich durch eine Trivial-Pursuit-Frage inspirieren. Gleich melanesischen Eingeborenen, die westliche Technologien (Flugzeuge!) aus Holz nachbauten, bastelt er primitive Artefakte, sogenannte Cargos, um hiesige Fixierungen auf Objekte aufzuzeigen. Zum Beispiel einen Computer aus Astwerk. Damit aus der Idee ein Hype wird, benötigt es jedoch noch etwas mehr. SUPERCARGO, eine smarte Mockumentary, liefert das Making-of der Erfolgsgeschichte Moosgaards (die Ko-Regie übernahm Christoph Schwarz), eine ironische Analyse des Kunstbetriebs in Zeiten von Ich-AGs und Effizienzsteigerung. In Tagebuchform (Stimme: Fritz Ostermayer) gibt er preis, dass Planung nicht alles ist: Auch »b?soffene Gschichten« vermögen Eigendynamik zu entfalten. (Dominik Kamalzadeh, Der Standard)

»Ideen hatte man nicht mehr selbst, Ideen fand man im Internet. Gleichgültig, welcher Geistesblitz einen traf, nach kurzer Google-Recherche war klar, es hatte längst schon jemand gemacht. Die Idee war tot, umsonst, das Original von vorgestern.«

Termin

Flimmer Ratte
Kurzfilmfestival, Open Air, Inklusion, Barrierefreiheit
Donnerstag, 25.08.2016 21:30
Volkskundemuseum Wien
Laudongasse 15-19
1080 Wien
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